Für Vision / Mission / Leitbild liegt eine vom Schulrat gutgeheissene Arbeitsfassung vor:

Arbeitsvision

Im Schuljahr 2023/24 erarbeiten die Lehrpersonen gemeinsam die Vision für die Schule als gemeinsamen Traum. Inspiration kommt aus den Stärken der Schule Untervaz, den persönlichen Träumen und den Eindrücken aus der Schule Obervaz. Begleitet werden die Lehrpersonen von Stefan Langenegger, 29grad.ch

Das Jahresmotto des Schuljahres 2023/24 heisst "Glück"

Wie oft haben wir Glück, dass nichts Schlimmeres passiert? Was kann ich in einer ähnlichen Situation denken und tun, dass ich nicht aufs Glück angewiesen bin, um heil davonzukommen? Meist steht ein Fehler am Anfang einer solchen Situation. Dass wir sie mit Glück überstehen, stösst das Lernen an: 

  • vorausschauen,

  • mögliche Folgen und Rückwirkungen abschätzen und

  • Zusammenhänge erkennen!

Diese Form von Glück ist mit dem Jahresmotto nur am Rand gemeint.

Wie Finde ich das Glück?

In seinem Bestseller „Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei“ empfiehlt Russ Harris 2009, sich dem Stress und den Sorgen zu stellen, statt sie zu bekämpfen. Da kommt Dr. Harris in die Nähe des Glücksforschers Prof. Mihaly Csikszentmihalyi, der 1975 den Flow als das Tor zum Glück beschreibt: Das Gefühl völliger Vertiefung und das restlose Aufgehen in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht. Der Flow stellt sich ein auf dem schmalen Grat zwischen Überforderung / Angst und Unterforderung / Langeweile. Wenn ich nach dem schmalen Grat sicheren Boden unter den Füssen habe und zurückschaue, stellt sich das Glücksgefühl ein. Diesen Moment der Achtsamkeit oder Musse muss ich dem Glück gewähren, damit es sich zeigen kann. Nicht umsonst kommt das Wort Schule aus dem griechischen "skholê", gleichbedeutend mit Zeit. Zeit, sich zu entwickeln!

Der neuseeländische Professor für Erziehungswissenschaften John Hattie hat in mehr als zwanzig Jahren zehntausende Studien (die die Leistungen von mehr als 260 Millionen Schüler/innen untersuchten) verglichen um herauszufinden, was den Lernerfolg tatsächlich beeinflusst. Der Faktor mit dem grössten Beitrag zum Lernerfolg ist die Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus. Um beim Bild zu bleiben: Wie schmale und wie zerklüftete Grate zwischen Angst und Langeweile kann ich bewältigen? So oft wie möglich sollen Lernprozesse reflektiert werden. Das gibt dem Glück nach dem Flow seinen Raum und seine Zeit. Die Lehrperson hat die Aufgabe, die Selbsteinschätzung des Leistungsniveaus der Lernenden mit ihrer Selbstwirksamkeitsüberzeugung in Einklang zu bringen, Fehler als Chancen zu sehen, um an sich zu arbeiten.

Die Kinderärztin Maria Montessori (1870-1952) hat das Tor zum Glück lange vor der Glücksforschung "Polarisation der Aufmerksamkeit" genannt: Das Kind spielt und entdeckt selbstvergessen mit didaktischen Materialien, Farben und Formen usw.
Der Verhaltensbiologe Felix von Cube beschreibt 1998 in "Lust an Leistung" dass Neugier, Selbstwirksamkeit und der Wunsch nach Bindung Grundbedürfnisse des Menschen sind wie sich zu ernähren, zu schlafen usw.
Mit Neugier verwandeln wir Unbekanntes in Bekanntes, Angstauslösendes in Sicherheit.
Zusammen mit anderen zu lernen und zu leisten, eben wirksam zu sein, das macht glücklich.

"Glück ist wichtig, aber wichtiger ist Sinn" Wilhelm Schmid, 2012